WTF??? Seit wann kann man denn Eigennamen konjugieren? Beim ersten Mal dachte ich noch, jemand hätte sich verschrieben als ich in einem uralten Forstbuch las, man habe eine Fläche „gebuchweizt“. Ich wurde neugierig, warum man eine Fläche rodete und danach „buchweizte“ um sie ein Jahr darauf dann zu bepflanzen.
Damals kannte ich auch nur „den Buchweizen“ als gesundes Pseudo-Getreide und musste mich zu seinen Eigenschaften als Pflanze zunächst belesen. Was mir dabei immer wieder auffiel, war seine Eigenschaft, andere Pflanzen derart einzuengen dass sie von mit Buchweizen eingesäten Flächen dauerhaft verschwinden. Sogar hartnäckige Gräser wie die Quecke oder starke Beikräuter wie die Brennnessel haben gegen Buchweizen kaum eine Chance.
Wenn er erst einmal 20cm hoch ist, kommt an ihm nichts mehr vorbei.
Da ich ja nicht nur labern oder nachplappern will, habe ich im Herbst 2015 einige Quadratmeter Wiese mit Quecke, Weidelgras und Hahnenfuß zunächst mit etwa 20cm Laub belegt. Im Frühjahr, als ich die Kartoffeln gelegt habe, entfernte ich das Laub und säte sofort Buchweizen ein.
Jetzt im Spätsommer sind die Pflanzen fast mannshoch und die ersten „Nüsschen“ oder besser Eckern des Buchweizens werden reif während immer noch viele neue Blüten entstehen.
Schaue ich unter die Pflanzen, sehe ich keinen Halm oder Stengel von irgend einem Beikraut. Ich weiß jetzt also was es heißt eine Fläche zu buchweizen.
Ich werde mir also zukünftig immer einen Vorrat an Buchweizensaat bereit legen und immer wenn es darum geht eine Fläche urbar zu machen, wird mindestens für ein Jahr dort Buchweizen stehen bevor Gemüse angebaut wird.
Ich werde den Beitrag noch weiter führen wenn ich den Buchweizen ernte oder wenn er im Winter abfriert. Dann zeige ich Euch den Boden unter dem Buchweizen ganz genau.
He Mischa,
das ist ja wieder was Neues !
Hast Du noch mehr Bilder von der „Wirkung“, also mit der Kamera eingetaucht in das Feld?
Hallo Henry, ich hatte leider nur das Handy dabei. 🙂 Die Fotos hole ich aber bei Gelegenheit mit der Spiegelreflex nach. Ich werde den Artikel dann entsprechend ergänzen.
Ja die Alten wussten noch wie es geht. Leider sind diese Jahrtausende alten Techniken teilweise komplett in Vergessenheit geraten. Aber oft sind es gerade diese Sachen die für uns moderne Selbstversorger so nützlich sind.
Hallo Mischa, bist Du sicher das der Buchweizen eine besondere Eigenschaft hat, die andere dicht gesäte Pflanzen nicht haben ? Wenn ich einen dichten Bestand an Phacelia oder Gelbsenf habe, dann kommt auch nicht viel anderes auf.
Nun, ich kann mich zunächst nur auf die Quellen berufen, die ihn als Pflanze beschreiben die man einsetzt(e) um neue Brachflächen (trocken gelegte Moore, gerodeter Wald) in Ackerland oder „kultivierten“ Boden zu verwandeln, als „urbar“ zu machen. Auf eigene vergleichende Versuche oder lange Erfahrungen kann ich leider noch nicht verweisen. Ich werde mich aber bemühen dort aussagekräftige Daten zu liefern.
Ich behaupte nicht dass andere Pflanzen nicht eine ähnliche Wirkung haben oder gar die gleiche wie der Buchweizen. Aber es hat mich stutzig gemacht weil ich in alten Büchern etc. immer wieder in diesem Zusammenhang auf den Buchweizen traf.
Übrigens: Einen großen Vorteil hat der Buchweizen gegenüber den anderen angeführten Pflanzen: Man kann ihn gleichzeitig auch zur Ernährung nutzen und er ist eine Heilpflanze. 🙂