Gurken selbst säen – Die einfache Anzucht auf der Fensterbank

Unveredelte Gurken lassen sich ganz einfach in einem warmen Gewächshaus oder auf der Fensterbank ziehen. Ich erzähle Euch hier, wie ich es mache.

Aussaat frühestens ab Mitte April. Man benötigt so viele 9cm-Töpfe (günstigste Bezugsquelle: Friedhof!) wie man Pflanzen ziehen will und etwa die doppelte Anzahl Gurkensamen.

Die Töpfe werden nun halb mit Erde gefüllt. Geeignet ist gekaufte Gemüseerde aber vorzugsweise lockere, durchlässige Gartenerde (von Maulwurfshaufen!) mit gutem Humusanteil.

Nun kommen die Samen in die vorbereiteten Töpfe. Die Kerne dabei „auf die Kante stellen“ also möglichst nicht flach hinlegen. Immer 2-3 pro Topf, etwas Abstand und ca. 2cm tief, die Erde oben leicht andrücken.

Geheimtipp: Man kann die Gurkensamen vorher für eine Nacht in Milch legen damit sie besser keimen. Diese Methode wurde mir aus Osteuropa überliefert.

Nun gießt man die Töpfe (Am besten von unten in einem Untersetzer) und stellt sie an einem warmen Ort auf. Wenn die ersten Blättchen sichtbar werden, brauchen die Pflänzchen ordentlich Licht aber nicht mehr so viel Wärme (< 20 Grad).


Wenn die Blätter der kräftigsten Pflanzen die Oberkante der Töpfe erreicht haben, füllt man den Rest des Topfes bis unterhalb der Keimblätter mit guter Erde auf. Dadurch werden an der Sprossachse weitere Wurzeln gebildet (beachte dazu meinen Nachtrag unten). Wenn mehrere Pflanzen pro Topf aufgegangen sind, lässt man nur die stärkste Pflanze am Leben. Eventuell leer gebliebene Töpfe kann man aber durch vorsichtiges Umsetzen von überschüssigen Sämlingen auffüllen.


Nun brauchen die Pflanzen immer genug Licht, Wasser und Wärme. Wasser und Wärme aber gut dosieren denn die Pflanzen sollen ordentlich Wurzeln bilden und nicht lang und gakelig werden.

Ab Mitte Mai, nach den letzten Frösten, können die Pflanzen dann in den Garten gepflanzt werden.

Nachtrag: Einfluss der Pflanztiefe bei Gurken-Jungpflanzen.

Den Einfluss der Pflanztiefe habe ich hier noch einmal in einem Versuch verdeutlicht:

Drei Gurkensämlinge mit untreschiedlicher Pflanztiefe.

Links der Sämling mit ca. 1/2 Füllhöhe, also wenig Erde, in der Mitte mit 3/4 Füllhöhe und ganz rechts der Sämling mit voll gefülltem Topf. Ich werde in diesem Jahr noch eine Gurkenpflanze ohne Erde fotografieren um die gebildeten Adventivwurzeln am Stämmchen zu zeigen.

Wohl gemerkt, die Samen kamen zur gleichen Zeit in die Töpfe und wurden nach der oben vorgestellten Methode aufgezogen. Allein die Füllhöhe macht den Unterschied! Dass die linke Pflnze muckert mit so wenig Erde, hat mich nicht gewundert aber bemerkenswert finde ich den Unterschied zwischen 3/4 und ganz voll denn das sind vielleicht nur 1,5 cm Füllhöhe Differenz.

4 Kommentare

    1. Hallo Henry, dass ich Dir „altem Hasen“ noch was beibringen kann, macht mich jetzt bissel stolz! 😉

      Wenn ich die Gurken auspflanze, mache ich mal ein Foto von den neuen Wurzeln.

    1. Ja, das hat einen Grund. Stelle Dir folgendes vor: Deine Hand wird in einem Gefäß mit etwa 30cm Gartenerde überhäuft und du sollst diese mit Hilfe der Keimwurzel und das Epikotyl der Sprossachse (Dein Arm) aus der Erde heben. Das geht hochkant leichter als flach! 🙂
      So zumindest die Theorie. Ob das praktisch wirklich eine Auswirkung hat, kann ich ohne entsprechende Versuche nicht genau sagen. Es schadet aber auf alle Fälle nicht wenn man sie hochkant steckt.

Kommentar hinterlassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert